Oasentag für Frauen im Dekanat

Gruppenbild der Frauen auf Hof Birkensee
Bildrechte Monika Gniffke

Auf der Spur der "Botschaft des Neids" waren etliche Frauen aus den Kirchengemeinden beim Oasentag der Dekanatsbezirke Altdorf und Hersbruck. Neben dem idyllischen Ambiente von Hof Birkensee und schmackhafter „Rund-um-Versorgung“, waren mit Andacht, Singen, Vortrag und meditativem Tanz beste Voraussetzungen geschaffen für einen Tag zum Innehalten und für gute Begegnungen, wie die beiden Dekanatsfrauenbeauftragten Edda Kresin und Brigitte Liwanetz in ihrer Begrüßung ausführten. Pfarrerin Lydia Kossatz begann den Tag mit einer Andacht und gab Informationen und Angebote des evangelischen Bildungswerks NAH (Neumarkt-Altdorf-Hersbruck) bekannt.

Martina Fritze, Diakonin in Rummelsberg, zeigte in ihrem Vortrag Definition und Wirksamkeit von Neid auf, der gerne auch in Verbund mit „seinen beiden Geschwistern“ Eifersucht und Missgunst auftritt. Während der Neid im Tierreich mehr den inneren Antrieb zur Verbesserung der Stellung zur Folge hat, sei das Neidgefühl beim Menschen eher verpönt. Dennoch werde es in der Werbung sehr gerne und erfolgreich als „Motor für Konsum“ verwendet: „Mein Haus, mein Auto, mein Boot…“.

Allerdings sind auch die Folgen des Neids – „Neid schafft Leid“ – nicht zu unterschätzen, können sie doch eine ganze Nachbarschaft vergiften. Dieses „Gift mit schleichender Wirkung“ verbreitet sich vor allem auf den Neider selbst, nimmt Lebensqualität und -freude und sät Selbstzweifel statt Selbstbewusstsein. Auch in der Bibel gibt es viele Geschichten zu dem Thema, führte die Diakonin aus. Neid entsteht aus dem ständigen Vergleich mit anderen, der jedoch vielfach zu Ungunsten des Betrachters auszufallen scheint: „Warum ist das Glück immer nur bei anderen, warum das Gras soviel grüner auf der anderen Seite des Zauns?“

In einem Vier-Schritte-Modell zeigte die Referentin auf, wie der Umgang mit Neid erfolgreicher gestaltet werden kann. Ausgehend vom eigenen Zugeständnis und Zulassen des so negativ behafteten Neids, sollte es zum Blick über die eigene Unzufriedenheit hinaus gehen und den Blick wenden auf: „Worum geht es mir eigentlich?“ Es gelte den Handlungsbedarf zu identifizieren und ihn als Antrieb für eine Verbesserung zu verwenden. Die nächste Frage müsse folgerichtig lauten: „Will ich den Preis dafür bezahlen?“ Denn meist steckt viel Aufwand dahinter, wenn man jemandem zum Beispiel sportlichen, schulischen, beruflichen, …, Erfolg neidet. Die ehrliche Beantwortung führe zur Beendigung des ständigen Vergleichs mit anderen und richte den Blick auf eigene Erfolge und eigenes Glück. Das Einüben kann damit letztlich zu großer Dankbarkeit führen.

Monika Gniffke

Übrigens: Die Dekanatsfrauenbeauftragten der Dekanate Altdorf und Hersbruck freuen sich, wenn sich noch weitere Mitarbeiterinnen für diese spannende Aufgabe finden. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Dekanat.